Ende der Tier-Ausbeutung: Mega-Gedenkstätte erinnert an die Gräuel der Tierindustrie

Rheda-Wiedenbrück, 25.6.2029 - Mit einem feierlichen Staatsakt wurde heute die erste Gedenkstätte für die Opfer des Fleischkonsums eingeweiht

Der Ort könnte besser nicht gewählt sein: In dem ehemaligen Schlachthof, dem größten Europas, wurden noch vor wenigen Jahren bis zu 25.000 Tiere getötet – jeden Tag.

Der Erinnerungsort ist größtenteils original erhalten und wurde, wo nötig, wieder begeh- und erlebbar gemacht. Die zukünftigen Besucher werden nun vom Haupteingang, der ehemaligen Rampe, über die Kohlendioxid-Gondeln, das Stechkarussel, das Brühbad und in die Zerlegehalle geführt. Und so den Weg von Hunderten Millionen Tiere nachverfolgen, die hier, zwischen Edelstahl und weißen, blut- und kotverschmierten Fliesen die letzten Minuten ihres Lebens zubrachten.

Heute unfassbar, damals Alltag

Besucher*innen erwartet ein verstörender Blick in ein System, das die Bundesregierung noch zu Beginn des Jahrzehnts mit dem Hinweis auf Arbeitsplätze, Rechtslage und Versorgungssicherheit verteidigt und mit direkten und indirekten Subventionen großzügig unterstützt hat.

In ihrer Eröffnungsrede erinnerte Bundespräsidentin Juliana Glöckner (Freie Rechte) an das heute Unfassbare: Dass zu Beginn dieses Jahrhunderts nicht nur in Deutschland, sondern überall auf der Welt massenhaft empfindungsfähige Tiere unter verbrecherischen Bedingungen gezüchtet, gehalten und getötet wurden – um ihre Muskeln zu verkaufen. „Heute klingt das unglaubwürdig“, sagte Glöckner. „Aber wir Deutschen haben Erfahrung mit Erinnerungen, von denen man sich wünscht, man müsste sich ihnen nicht stellen.“ Erinnerung, so die Bundespräsidentin weiter, Anerkennung und Versöhnung sei aber der einzige Weg in eine gemeinsame, friedliche Zukunft alles Lebendigen.

Demonstranten am Rande der Veranstaltung erinnerten mit Sprechchören daran, dass Glöckner bis 2021 als Bundeslandwirtschaftsministerin für das Elend von Millionen Tieren mitverantwortlich gewesen sei.

Grundgesetzesänderung mit weit reichenden Folgen

Erst im vergangenen Jahr waren die Fleischkonzerne vom Höchsten Gericht zu Reparationsleistungen in zweistelliger Milliardenhöhe verurteilt worden. Von einem Teil des Geldes, das in einen nationalen Fonds fließt, werden in Deutschland große Areale angekauft, in denen Überlebende der Tierindustrie und Ex-Zoo- und Versuchstiere in menschlicher Obhut einfach nur sein dürfen, was sie sind.

Grundlage des Urteils ist ein neuer Artikel des Grundgesetzes, der das Tierschutzgesetz außer Kraft setzt, allen Tieren ein Recht auf körperliche und seelische Unversehrtheit und ein selbstbestimmtes Leben in Würde garantiert.

Die Gesetzesänderung war im vergangenen Jahr unter wütenden Protesten des Bauernverbandes, der Heimtierzüchter, der Tierversuchsindustrie und der Jägerschaft zustande gekommen – und gegen das Votum des Ethikrates der Bundesregierung. Der hatte zwar „einschneidende“ Verbesserungen beim Tierschutz eingefordert, aber vor der rechtlichen Gleichstellung von Mensch und Tier ausdrücklich gewarnt. Die Gesetzesnovelle, so die Experten damals, missachte die Sonderstellung des Menschen und werde unabsehbare Folgen für Wirtschaft und Wohlstand haben.

Von Peter Carstens